Öffentlichkeitsarbeit: Was mich als Redakteurin interessiert

Öffentlichkeitsarbeit: Was mich als Redakteurin interessiert

Vereine haben viele versteckte Geschichten – warum ihr sie der Presse erzählen solltet 

Du fragst dich, warum du auf eine Mail an deinen Presseverteiler keine Antwort erhältst? Oder warum dein Beitrag nur als kleine „Randnotiz“ als Einspalter in der Zeitung erscheint? 

Ich sag’s dir, frei raus – ohne Beschönigung: Weil dem Redakteur bzw. der Redakteurin das „Besondere“ in deiner Geschichte fehlt. Das gewisse Etwas. Das Potential.

Und weil tagtäglich etliche Mails von allen möglichen Vereinen und Institutionen hereinflattern, die – und so ehrlich muss ich auch sein – nicht immer interessant sind. 

„Online First“: Der Druck auf die Medien wächst

Klinkt hart, oder? Ist es auch. Aber glaub mir, für die Journalist*innen auch. Denn es ist kein Geheimnis, dass sich Medienverlage nach und nach aufs „Online First“ konzentrieren müssen. Nicht, dass sie das alle gutheißen würden – aber auch Verlage müssen mit der Zeit gehen und können es sich nicht leisten, auf der Stelle stehen zu bleiben. 

Und das Leben, zum „Leid“ vieler älterer Menschen, spielt sich eben mehr und mehr online ab. Auch kein Geheimnis.

Das Geheimnis der Presserelevanz

Doch ich verrate dir jetzt ein offenes Geheimnis. Nämlich wie du Redakteur*innen davon überzeugen kannst, das Potential deiner Geschichte zu erkennen und selbst aktiv zu werden. Denn dann wird euer Anliegen nicht nur in einer kleinen Notiz im Printprodukt veröffentlicht, sondern auch online – und das mit einer auch für deinen Verein erhöhten Reichweite. 

Denk an deine Zielgruppe – jüngere Menschen scrollen sich durch die Onlinewelt, statt durch die Zeitungen zu blättern. 

Sei interessant – und zeige es!

Kurznews als Einspalter oder Terminankündigung

Oft erhalten wir in der Redaktion Mails, in denen mitgeteilt wird, dass ein bestimmter Termin ansteht: Die Jahresversammlung, das jährliche Tannenbaumsammeln oder auch das nächste Waffelbacken für den guten Zweck. 

Wichtig, keine Frage – aber leider kein Grund, dass daraus ein großer Artikel entsteht oder gar ein*e Journalist*in herauskommt, um dein Highlight zu begleiten. 

Deine News erscheint also in der Terminspalte (die nur von Printleser*innen gesehen wird) oder halt als Einspalter (ebenfalls in der Regel nur Print) – online erfährt niemand davon, und damit auch nicht deine jüngere Zielgruppe. 

Artikel/Nachbericht – interessant genug?

Eure Versammlung, euer Fest oder Sonstiges hat bereits stattgefunden und ihr möchtet einen Artikel samt Foto in die Zeitung bringen? Super.

Das kann was werden – wenn denn ein bestimmtes Highlight herausgestellt wird. Reingereichtes Material wird gesichtet, auf Relevanz (Zielgruppe) gewertet und dann entsprechend redigiert. Einen Anspruch auf Veröffentlichung hast du nicht … später werde ich dir noch ein paar Tipps an die Hand geben, die eine Veröffentlichung wahrscheinlicher werden lassen. 

Online werden beispielsweise Berichte aus Hauptversammlungen oftmals „nur“ von denjenigen gelesen, die in irgendeiner Art und Weise mit deinem Verein zu tun haben. Die Medien jedoch haben eine viel breitere Zielgruppe zu bedienen. 

Schreib also nicht alles von vorne nach hinten auf, sondern zieh dir selbst ein Highlight heraus und setz da den Fokus drauf. 

Die Garantie für eine Veröffentlichung 

Eine Garantie dafür, dass deine „Geschichte“ veröffentlicht wird -Print UND online- hast du im Grunde, wenn ein*e Journalist*in auf dich und deinen Verein aufmerksam wird – wenn er*sie das Gefühl hat, das eine „mal etwas andere“ Geschichte dahinter stecken kann. 

Und das geht so:

  • Überlege, was das Besondere an deiner Geschichte ist: Geht es um etwas, das aktuell diskutiert wird? Frauen im Schützenverein. Frauen, die Männer trainieren? Eine Spendensammlung für den Hospizdienst? 
  • Schreibe keinen Artikel, sondern lade die Presse zu einem Gespräch ein – bestenfalls exklusiv. Schreibe in deiner Mail, warum du glaubst, dass das Thema für eine breite Zielgruppe relevant ist. 
  • Gibt es eine Person in deinem Verein, die etwas sehr Besonderes leistet? 
  • Gibt es die Möglichkeit, dass der*die Journalist*in dich und deinen Verein bei einer Aktion begleitet, die nicht alltäglich ist?
  • Positioniert sich dein Verein zu einer aktuellen Debatte? 

All dies könnte eine*n Journalist*in neugierig machen – und auf Ideen bringen, die nicht nur dafür sorgen, dass er*sie dich besucht, sondern dass dein Anliegen dann mit der Veröffentlichung auch noch eine große Reichweite erzielt. 

Denn die Redaktionen wissen, was „gut läuft“ und was eher nicht. Auch sie werden sich Gedanken machen, wie sie deine Geschichte/dein Thema am besten vermitteln. Und sie teilen ihre (also deine) Geschichten auf Facebook, Instagram und Co. – auch gut für deine Reichweite.

Kontaktpersonen benennen – wichtig

Und es gibt noch einen wichtigen Punkt, wie du erreichen kannst, dass eine Redaktion Kontakt zu dir aufnimmt: Benenne eine*n Ansprechpartner*in. 

Redaktionen fehlt die Zeit, sich erst im Internet informieren zu müssen, wer die Kontaktperson sein könnte. Auch wenn du natürlich automatisch deine Mail-Adresse mitschickst, möchten viele doch eher schnell zum Telefonhörer greifen, um dir das Anliegen zu verraten und einen Termin zu vereinbaren. 

Ich hoffe, dass ich dir einen kurzen Eindruck vermitteln konnte, wie das so läuft 😉

Hast du schon Erfahrungen mit der Presse? Schreib sie mir gerne in die Kommentare. 

Social Media: Wie oft sollte ich auf Instagram posten?

Social Media: Wie oft sollte ich auf Instagram posten?

Instagram ist kein Buch mit sieben Siegeln – auch wenn die Algorithmen des Meta-Imperiums nicht wirklich transparent ist. Denn es gibt eine Faustregel dafür, wie oft du auf Instagram posten solltest.

Ein Instagram-Profil ist schnell eingerichtet – doch die Pflege ist es, die regelmäßig wiederkehrende Follower generiert, die für deinen Verein steht und für das, was dir am Herzen liegt. Vor allem aber ist Instagram eine Social-Media-Plattform, die von Bildern und Videos lebt – und das weltweit.

Du hast Angst, dass du die User*innen mit deinen Postings nervst? Keine Sorge. Denn erstens folgen sie nicht nur dir, sondern vielen, vielen weiteren Profilen und zweitens kommt es auf die Qualität des Contents (Inhalt) an. Ist dein Content cool? Dann mach dir keinen Kopf.

Die Faustregel: Postings, Reels, Stories auf Instagram

Ein paar Ideen, was du so posten kannst, hast du ja schon – jetzt geht es darum, wie oft du etwas auf Instagram posten solltest.

Du bist der Social Media Manager für deinen Verein? Dann plane gut und gerne drei bis vier Postings je Woche ein.

Zudem bestenfalls ein Reel in der Woche und im Idealfall mehrere kleine Stories pro Tag.

Wichtig ist die Regelmäßigkeit. Soll heißen: Auch, wenn du dich dazu entscheidest, „nur“ drei Postings in der Woche zu veröffentlichen, tue dies regelmäßig. Dann wissen deine Follower (deine Fans) Bescheid, wann sie wieder mit neuem Content von deinem Verein versorgt werden.

Doch wo liegt der Unterschied zwischen Postings, Stories und Reels?

Drei bis vier Postings in der Woche auf Instagram

Postings, Stories und Reels auf Instagram unterscheiden sich nicht nur in der Darstellungsform, sondern auch in der potenziellen Reichweite.

Während Postings (also das Posten von „Beiträgen“) in deinem Feed auftauchen und dort auch weiterhin durchs Scrollen erreichbar sind, verschwinden Stories nach 24 Stunden wieder (es sei denn, du erstellst ein Highlight – dazu später mehr). Reels tauchen sowohl in deinem Feed als auch unter dem Extra-Button „Reels“ auf. Sind also ebenfalls nachhaltig.

Das spiegelt sich auch in der Reichweite wider:

Die Reichweite auf Instagram

Postings (Beiträge) fließen entsprechend der Instagram-Algorithmen in die Timeline deiner Follower – können dadurch aber auch schnell übersehen werden, je nachdem, wie viele Beiträge anderer Profile es in die Timeline schaffen.

Stories sind eher ein Schmankerl für deine Follower. Denn um diese zu sehen, müssen sie dir folgen oder (sofern sie dir noch nicht folgen) direkt auf dein Profil zugreifen. Letzteres ist eher seltener der Fall. In der Regel scrollen sich User*innen durch ihre Timeline.

Stories eignen sich daher besonders zur Bindung deiner Follower auf Instagram. Zeig ihnen etwas aus deinem Alltag; erzähl Anekdoten oder poste bestimmte Highlights. So können sie an deinem Vereinsalltag teilhaben, dich und deinen Verein besser kennenlernen – und, im Bestfall, Mitglied in deinem Verein werden. Nachwuchs.

Was soll ich auf Instagram posten? 15 starke Ideen für deinen Verein

Was soll ich auf Instagram posten? 15 starke Ideen für deinen Verein

Profil auf Instagram ist erstellt; der erste Follower ist auch schon da. Super. Aber was jetzt posten? Oder existiert dein Profil schon länger – aber echte Fans bleiben aus? Beiträge, Stories, Reels – die Welt der jungen Zielgruppen.

79 Prozent der 14- bis 29-Jährigen tummeln sich auf Instagram, schauen sich Beiträge an, folgen interessanten Profilen, klicken sich durch die Stories und scrollen durch die Reels. Also, die Frage, die du dir stellen solltest, ist nicht, ob du auf Instagram präsent sein solltest, sondern wie.

Keine Werbung; keine Werbung; keine Werbung

Ein Manko der sozialen Medien ist die in die Höhe schnellende Werbeanzahl. Denn Unternehmen können, ebenso wie auf Facebook, auch auf Instagram werben. Die meisten User*innen scrollen jedoch einfach darüber hinweg. Wenn du also vermeiden möchtest, dass deine Postings „einfach so überscrollt“ werden, solltest du ein werbliches Erscheinungsbild vermeiden – und infolgedessen über dein Profil auch nicht ausschließlich Werbung posten.

„Back to the roots“ lautet hier das Motto. Mach dir bewusst, wofür die sozialen Medien einst erschaffen wurden – um soziale Kontakte zu halten. Um in das Leben eines anderen einzutauchen und die schönsten Momente des Lebens mit Freunden, Bekannten und Familie zu teilen.

Also – teile die schönsten Momente deines Vereins:

  1. Blick hinter die Kulissen

Menschen lieben den Blick hinter die Kulissen. Was geschieht im Hintergrund? Habt ihr ein Meeting? Kauft ihr ein? Triffst du einen besonderen Menschen? Mache ein oder zwei Bilder und poste sie mit einer kurzen Caption (Kurztext). Zeige deinen Followern, was es bedeutet, für deinen Verein aktiv zu sein. In allen positiven (und auch mal negativen) Facetten. Sei authentisch.

  1. Darf ich vorstellen? Fünf Fun-Facts über …

Stelle nach und nach den Vereinsvorstand vor. Beispielsweise mit fünf spannenden, skurrilen oder auch amüsanten Fun-Facts. Sei persönlich – aber nicht zu privat. Niemand muss hier seine tiefsten Geheimnisse verraten! Es geht lediglich darum, die Menschen hinter deinem Verein etwas nahbarer zu machen. Ein Foto sollte daher schon drin sein.

  1. Aktionen und Highlights

Dein Verein plant eine Aktion? Ein Highlight? Ein Fest? Dann lasse es deine Follower wissen – aber nicht erst mit dem „werbenden“ Flyer, den du natürlich auch posten kannst, sondern schon vorher. Mit einem Schnappschuss, der zur Aktion kannst du dein Highlight anteasern. Sprich, deine Follower neugierig machen. Setze einen kleinen Wink … (keinen Zaunpfahl).

  1. Was ist deine Mission?

Warum engagierst du dich im Verein? Was hat sich dazu gebracht? Erzähle es. Natürlich auch hier: mit einem schönen Foto.

  1. Was stimmt? Was nicht?

Berichte fünf Fakten über deinen Verein. Einer davon ist falsch und deine Community (deine Follower) sollen erraten, welcher Fakt falsch ist.

  1. Zahlen, Daten und Fakten

Dein Thema soll natürlich im Mittelpunkt deines Profils stehen. Also teile auch Zahlen, Daten und Fakten – gerne auch in Form einer Infografik.

  1. Wochenrückblick oder -vorschau

Was war letzte Woche in deinem Verein los? Teile einen Wochenrückblick. Oder auch eine Wochenvorschau. Was liegt nächste Woche an?  Ein besonderer Termin?

  1. Es war einmal …

Menschen lieben Erinnerungen. Und so kannst du dieses Phänomen nutzen, um ein „Bild von vor fünf Jahren“ zu posten. Wie sieht die Geschichte deines Vereins aus? Erzähle eine Anekdote mit Foto. Es darf lustig sein. Aber auch nachdenklich machen.

  1. Erstelle ein Bullshit-Bingo

Welche Aussagen hörst du in deiner ehrenamtlichen Bubble immer wieder? Frage deine Community, welche davon sie kennen oder was ihren Weg typischerweise kreuzt.

<<<Social Media: Wie oft sollte ich auf Instagram posten?>>>

  1. Er/sie hat’s gemacht …

Gibt es eine Erfolgsgeschichte in deinem Verein? Ein Sportler, der eine besondere Leistung erbracht hat? Ein Ziel, das jemand erreicht hat? Erzähle davon.

  1. Sprich Tacheles

Du suchst Nachwuchs? Dann sprich es aus. Sprich mit einem aktuellen Mitglied deines Vereins und interviewe ihn/sie, warum er/sie dabei ist. Dann weise darauf hin, dass jeder mitmachen kann.

  1. Das Tagesgeschäft

Natürlich darfst du auch dein Vereinstagesgeschäft nicht vergessen. Als Fußballverein poste Ergebnisse der Spiele. Als Schwimmverein poste die Ergebnisse und Gewinner der Meisterschaften und, und, und. Vergiss wichtige Termine nicht.

  1. Inspiriere …

Menschen lieben Quotecards. Zitate, die das Herz berühren. Schaue, welche Zitate zu deinem Vorhaben oder deinem Verein passen und poste sie zwischendurch.

  1. Vorher-Nachher-Bilder

Dein Verein hat einen neuen Kunstrasenplatz? Eine neue Theke im Vereinsheim? Oder neue Materialien, weil die alten kaputt sind? Zeige sie – und stelle sie dem alten Zeug gegenüber. Mit Vorher-Nachher-Bildern. Das kommt natürlich besonders gut an, wenn du und dein Verein etwas „mit der Hand“ geschaffen habt.

  1. Gewinnspiele und Aktionen

Das nächste Fußballspiel; die nächste Aktion; das Highlight des Jahres – verlose (Eintritts-)Karten, Meet and Greats und sonstige Dinge, die zu deinem Verein bzw. zu deinem Thema passen.

Ach … fast vergessen: Binde deine Follower in deine Beiträge ein. Denn Interaktion ist das A und O eines erfolgsversprechenden Social-Media-Auftritts. Daher setze bestenfalls an jeden Beitrag eine „Call to Action“. Immer passend zum Posting.

Hat dir dieser Beitrag genützt? Hast du etwas vermisst? Schreib’s uns gerne in die Kommentare.